Archiv der Kategorie: Bagatellen

Steinitz, Gott und ein falscher Hauptmann

Seit nunmehr einhundertvierundzwanzig Jahren sitzt der Schachweltmeister Wilhelm Steinitz in seinem Schmollwinkel und ist böse auf Gott, weil der sich trotz des großzügigen Angebots, ihm einen Zug und einen Bauern vorzugeben, standhaft weigert, auch nur eine einzige Partie gegen den … Weiterlesen

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Sprachkritik

Während »Ficken« die körperliche Begegnung auf die Ebene mechanischer Reizung hinabzerrt, wohnt »Vögeln« etwas beschwingt Flatterndes inne. Agape. Eros. Philia. Was man in der Antike noch fein säuberlich getrennt hat, wird heutzutage und hierzulande als »Liebe« zu einem undefinierbaren Brei … Weiterlesen

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Realität

In der quietschenden Tür offenbart sich die Realität.

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In grauen Wesernebeln (Romananfang)

Die Krähe erhob sich scharf=flattrig vom Stoppelacker, stieg geradewegs zu mir auf, verfehlte meinen Scheitel nur knapp und krächzte: »Verloren; du bist verloren, verloren: hähähähä.«

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Jagdhütte

Als ich mich vor einigen Jahren beim Pilzesammeln im Wald ein wenig verirrte, stieß ich am Ende eines schon halb zugewachsenen Wirtschaftsweges auf die Jagdhütte des Bauunternehmers K., die, entschied ich, doch höchst geeignete sei, hier mitten in der »unberührtesten … Weiterlesen

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Taschenuhr

Weil ich erst zwei war und seine Worte nicht verstand, nahm mein Großvater Wilhelm das Geheimnis mit ins Grab, vermachte mir aber seine Taschenuhr.

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Mariä Schluckauf

Wie immer an Mariä Schluckauf sammelten sich betrunkene Pilger vor der Ochsentränke zu einer Prozession und schwankten in Schlangenlinien den Klosterweg hinauf.

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Lichterketten

Lichterketten, geh mir weg mit Lichterketten, ranzte Mao seine Witwe an und zielte absichtlich neben den Spucknapf, die Macht kommt aus den Gewehrläufen.

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Grauschach

Das ewige Schwarz-Weiß-Denken im Schach aufzuheben, spielten der Philosoph und sein Diener nur mit grau angestrichenen Figuren auf einem ebensolchen Spielfeld ohne eingezeichnete Quadrate gegeneinander. Nirgendwo sonst auf der Welt genössen die Bauern eine solche Freiheit, sich nach Belieben dem … Weiterlesen

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Bedürfnisanstalt

Meine Bedürfnisse in aller Öffentlichkeit zu verrichten, in Gemeinschaftseinrichtungen oder bei aufgesperrter Türe, war mir stets zuwider, da ziehe ich die Beschaulichkeit des stillen Örtchens jederzeit vor.

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