Die Wahrheit, flüsterte das Streichholz, die Wahrheit findet ihr nur außerhalb der Wörter.

Die Wahrheit, flüsterte das Streichholz, die Wahrheit findet ihr nur außerhalb der Wörter.
In den 1960er Jahren war die Welt noch in Ordnung. Tagsüber wurde demonstriert, abends saßen die Revolutionäre um den großen Tisch in der Küche und schlürften Molotowcocktails.
Seinen glücklichsten Moment hat das Schlachtvieh im Tod. Das zeigen die Meßgeräte einwandfrei an.
Im milden Licht des Mondes verzehrte Hermann eine Bratwurst. Das Fett tropfte auf den Boden, schlug Wurzeln und gebar die Leitkultur.
Prachtvolle Armenhäuser schmückten die Stadt, wahre Paläste. Des Nachts wurden sie geschlossen und die Jagd nach einem Schlafplatz begann.
Günter, der Mann im Rollstuhl aus unserem Dorf, der mit einer Zaunlatte auf sein Raucherbein eindrosch: »Guck! Ich merke nichts! Ich merke nichts!«, kann heute als Symbolbild für unsere gesamte Gesellschaft genommen werden.
Im Traum erinnerte ich mich an einen älteren Traum, konnte meinen Mitmenschen aber den Zusammenhang nicht erklären, weshalb sie mich für einen Spinner hielten und von mir abwandten.
Die Behauptung, eins plus eins sei zwei, muß die herrschende Mathematik auch erst einmal beweisen.
Eine Peinlichkeit sondergleichen wäre es, die Muttergottes mit der Mutter Gottes zu verwechseln. Die ist bekanntlich eine geborene Edith Scharmentke und unübersehbar mit zwei üppig rosigen Fleischereiverkäuferinnen-Oberarmen ausgestattet.
Der Schlächter mußte sich unter das Bett legen, und kaum hatte er ein Weilchen da gelegen, da kam der Tönnies nach Haus: „guten Abend Frau,“ und fing an sich auszuziehen und sagte dann: „wie ist mir in der Stube! ich rieche, ich rieche Billigfleisch, da muß ich einmal nachsehen.“ – „Was wirst du wohl riechen! sagte die Frau, du hast den Schnupfen, und da steckt dir immer der Geruch von Billigfleisch in der Nase, wirf mir nicht alles untereinander, ich habe eben erst gekehrt.“ – „Ich will nur still seyn, ich bin müde heut Abend, aber du gönnst mir den Bissen nicht, den ich ins Maul stecke.“